Ein "Sex-Buch" für Paare?!

Schönes Interview im Deutschlandfunk mit Dr. Ulrich Clement zu seinem neuen Buch "Think Love. Das indiskrete Fragebuch"!

"Gerk: Es kann ja auch ganz schön sein, Dinge für sich zu behalten und halt nicht alles zu teilen. So etwas wie Fremdheit gehört ja auch zur Erotik dazu, hat denn da die Offenheit auch so Grenzen, ganz klare?

Clement: Ja, die hat Grenzen und es ist auch ganz klug, diese Grenzen zu bewahren. Man kann nicht sagen, je offener, desto unerotischer, desto gesünder jemand ist. Ganz im Gegensatz, sexuell kompetent zu sein heißt, die Grenze zu kennen, wo ich mich mitteilen möchte und was ich nicht mitteilen möchte. Da ist das, was ich für mich behalten möchte, auch Teil meines Innenlebens. Und ich bin ja nicht geständnispflichtig. Das ist eine interessante Frage, eine moralische Frage fast schon, ob Partner ein Recht auf die Sexualität des anderen haben. Also habe ich ein Recht, von meinem Partner alles zu erfahren und habe ich meinerseits ein Recht, dem Partner was zu verschweigen, ohne dass ich dafür angeklagt werde?

Gerk: Ist das denn so ein Grundmissverständnis in unserer Zeit, wo ja so Intimität, Nähe und Offenheit so ganz groß geschrieben werden und für ganz besonders wichtig in Beziehungen gehalten werden?

Clement: Wie alle Werte, die so eindeutig auf eine Seite gehen, sind die nicht alltagstauglich. Also, wenn man die Regel hat, du musst mir alles sagen, das ist fast schon terroristisch in einer Partnerschaft. Gesünder – oder das Wort gesund ist vielleicht ein bisschen komisch in dem Zusammenhang –, aber stabiler ist die Regel, ich wähle aus und ich gestehe auch dem Partner zu, dass der Partner auswählt, was er mir sagen möchte und was er für sich behalten möchte – und es ist sein gutes Recht."

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ulrich-clement-das-ind…

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