Unbedingt lesen! Interessanter Beitrag zum Thema "gesunde" Ernährung und wie es zu einer Essstörung werden kann!
"Statt auf die Quantität des Essens – wie etwa bei der Anorexia nervosa – konzentrieren sich Menschen mit einem orthorektischen Ernährungsverhalten auf die Qualität der Nahrung. Alle als ungesund
erachteten Lebensmittel streichen sie vom Speiseplan, zum Beispiel Fette und Kohlenhydrate oder Erzeugnisse, die pestizidbelastet oder verunreinigt sein könnten. Die Kriterien für "gesund" und "ungesund" sind dabei subjektiv gewählt und orientieren sich nur manchmal an allgemeinen
Ernährungsempfehlungen. Teilweise ist das Essverhalten so einseitig und eingeschränkt, dass es zu Mangelernährung und körperlichen Beeinträchtigungen kommt. Darüber hinaus riskieren die
Betroffenen soziale Isolation, weil sie etwa kaum noch Einladungen zum Essen annehmen können.
Eine Orthorexie fängt oft schleichend an und kann verschiedene Auslöser haben. Manchmal geht ihr ein Lebensmittelskandal voraus, eine Allergie, eine Unverträglichkeit oder der Versuch, ein
chronisches Leiden durch gesunde Ernährung zu überwinden. Die Betroffenen verschärfen die sich selbst auferlegten Regeln aber im Lauf der Zeit immer mehr. Die Auswahl an akzeptierten Produkten
wird immer kleiner, Verstöße gegen die Vorschrift lösen Anspannungen, Angst, Schuldgefühle oder Selbsthass aus. Das Krankheitsbild weist sowohl Ähnlichkeiten mit dem der Anorexie als auch mit dem
von Zwangsstörungen auf. Zum Beispiel neigen Menschen mit orthorektischem Verhalten zu zwanghaften Ritualen: So schneiden und verarbeiten sie ihr Essen auf eine bestimmte Art und Weise oder
wiegen die einzelnen Bestandteile akribisch ab."
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