Bewegende Schilderungen von Angehörigen zum Thema Suizid. Lesenwert!
""Ach, mein Bruder hatte ja schon immer Humor. Er hat in seinem Abschiedsbrief geschrieben, dass er gerne verbrannt werden würde. Das passe doch gut zu seinem Abgang. Und als ich das las, so total verheult und fertig, da hab ich richtig gelacht. Ich habe ihn in den Zeilen wiedererkannt, ihn vor mir gesehen und wusste: Christoph wollte sterben. Er hat den Tod bewusst gewählt. Und das kann ich nicht übel nehmen. Ich kann ihm nicht böse sein."
Einen Moment lang herrscht Stille. Hat Anne den frei gewählten Tod ihres Bruders einfach so akzeptiert? Nein, nicht einfach so, sagt sie. Aber ja, sie respektiere Christophs Entscheidung, seinen Alleingang. Sie sagt, jeder dürfe gehen, wenn er nicht mehr kann.
Anne fängt an zu erzählen, von der schweren Zeit, in der alles dunkel war. Sie habe viel geweint, sehr viel. Und sie vermisst ihren großen Bruder. Jeden Tag. Doch sein Tod sei selbstbestimmt gewesen, und mit dieser Selbstbestimmung kann sie, anders als ihre Eltern, umgehen. Es so zu sehen erleichtert das Weiterleben. Denn Selbstbestimmung heißt: Er durfte das. Und: Ich bin nicht schuld."
http://www.zeit.de/…/selbstmord-suizid-selbstbestimmung-ver…
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